Die momentanen Entwicklungen lassen endlich Lockerungen bei den Maßnahmen zum Schutz gegen Corona zu. Viele Kinder können wieder in öffentlichen Einrichtungen betreut werden, Produktionsstätten nehmen vermehrt vorsichtig den Normalbetrieb auf und viele Büros ermöglichen es Ihren Mitarbeitern, unter bestimmten Voraussetzungen wieder vor Ort zu arbeiten. Doch der Weg in eine neue Normalität ist alles andere als einfach.
Der Wiedereinstieg in den Normalbetrieb ist kompliziert
Ein erfolgreicher Einstieg in die neue betriebliche Normalität erfordert vor allem eines – gute Planung und Vorbereitung. Es gibt viel zu bedenken, zum einen um den Betrieb so produktiv wie möglich zu halten und zum anderen, um Angestellte und Dritte weiterhin bestmöglich zu schützen. Hier ist die Arbeitsmedizin natürlich besonders gefragt. Schlüsselthemen sind dabei zum Beispiel die weitere Pandemieplanung, Priorisierung bestimmter Abteilungen oder Kernbereiche im Betrieb, die bestmögliche Unterstützung der Mitarbeiter bei der Organsiation von Kinderbetreuung und Versorgung hilfsbedürftiger Familienmitglieder und natürlich der Schutz von besonders gefährdeten Mitarbeitern, die in die Risikogruppe für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 fallen.
Ein tolles Fallbeispiel: Die Stadt Schriesheim
Besonders gefreut hat uns die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Schriesheim im Juni und Juli bei der Planung der Wiedereröffnung der städtischen Kindergärten und weiterer öffentlicher Einrichtungen. Wir konnten hier zu einem erfolgreichen Konzept beitragen, sowohl in beratender Tätigkeit als auch ganz praktisch. So hat die Stadt Schriesheim veranlasst, dass Mitarbeiter, die während der Kindergartenschließung durch Corona nicht im Präsenzdienst gearbeitet haben, ein Gespräch mit der leitenden Betriebsärztin Frau Dr. Magerl führen können. Frau Dr. Magerl hat in diesen Gesprächen festgestellt ob diese Angestellten zur Risikogruppe gehören und eine Empfehlung bezüglich der Wiederaufnahme des Präsenzdienstes ausgesprochen. Die Stadt Schriesheim hat hier keine Atteste vom Hausarzt gefordert, sondern sich auf unsere Einschätzung im Einvernehmen mit den Mitarbeitern verlassen – mit Erfolg. Nach zusätzlicher Information der Eltern und Eltervertreter über die momentanen Besonderheiten in der Kinderbetreuung konnten die Kindergärten gut vorbereitet wieder in den Betrieb starten. Ein kurzer Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 18.06.2020 zur Wiedereröffnung der Kindergärten, in dem auch unsere Arbeit Erwähnung findet, ehrt uns besonders.
Gute Vorbereitung und Beratung sind der Schlüssel zum Erfolg
Unsere Erfahrung der letzten Wochen hat gezeigt, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Arbeitsmedizin zu vermehrter Planungssicherheit für einen erfolgreichen Wiedereinstieg führen kann. Bitte bedenken Sie, dass allen Mitarbeitern, die an den Arbeitsplatz zurückkehren, eine erneute Gefährungsbeurteilung ihres Arbeitsplatzes zusteht. Bei der Gestaltung von Arbeitsbedingungen, die den derzeitigen Hygieneregeln entsprechen, helfen wir gerne weiter. Dies beinhaltet nicht nur die Abstandsregeln. Arbeitgeber sind auch verpflichtet, ihren Mitarbeitern wo nötig persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen, Reinigungspläne anzupassen, Hygieneartikel wie Seife und Desinfektionsmittel in Sanitäranlagen und viel genutzten Räumen zur Verfügung zu stellen und dafür Sorge zu tragen, dass der einzelne Angestellte intern mit so wenigen anderen Personen wie möglich in direkten Kontakt kommt. Auch Notfallszenarien müssen geregelt und eingeübt werden, wie zum Beispiel der sichere Umgang mit einem Mitarbeiter, der während der Arbeitszeit Symptome entwickelt. Der Arbeitgeber muss die Gefährdungsbeurteilung bezüglich der Gefährung durch Corona vorhalten, sowie ein schriftliches Hygienekonzept, in dem auch die oben beispielhaft aufgeführten Maßnahmen geregelt sind. Bei der Umsetzung eines guten Konzeptes für den Wiedereinstieg Ihrer Angestellten und der Erstellung der nötigen Dokumentation helfen wir Ihnen gerne weiter.
Gemeinsam in eine neue Normalität
Viele unserer Kunden haben Ihren Mitarbeitern angeboten, bei Unsicherheiten und Fragen direkt das Gespräch mit uns zu suchen. So konnten wir bei einigen Personen eine mögliche Gefährdung durch Corona rechtzeitig feststellen und dafür Sorge tragen, dass diese Mitarbeiter bestmöglich geschützt bleiben. Des Weiteren bieten wir allen unseren Kunden an, SARS-CoV-2 Antikörpertests durchzuführen. So können wir feststellen, wer die Erkrankung bereits durchgemacht hat und somit mit großer Wahrscheinlichkeit weniger gefährdet ist. Es ist auch empfehlenswert, uns in die Planung von Schichten oder Arbeitszeitregelungen für die nächsten Monate einzubeziehen. Hier gibt es verschiedene Ansätze und Modelle, die wir gerne mit Ihnen gemeinsam auf Ihren Betrieb abstimmen.
Wir möchten Sie gerne motivieren, Ihre weitere Pandemieplanung mit uns zu besprechen und uns bei der Gestaltung einer neuen betrieblichen Normalität einzubeziehen. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Dieser Blogpost wurde verfasst durch Marlene A. Magerl.